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Du kannst alles schaffen – Warum du diese Lüge entlarven musst

Eigentlich meinen sie es ja gut.

All jene, die dir sagen, dass du etwas Besonderes bist.
All jene, die dir sagen, dass du groß träumen sollst.
All jene, die dir sagen, dass du alles, was du willst haben und schaffen kannst.

Das Problem mit all diesen Motivationsprüchen ist:

Sie machen unzufrieden.
Sie bauen ein ganz großes und völlig unsichtbares Hamsterrad.

Es werden Gedanken in unsere Birne gepflanzt wie:

Wenn die das kann, kann ich das auch.
Wenn der so erfolgreich ist, kann ich das auch.
Wenn die so viel Geld verdient, kann ich das auch.

Es stimmt nur einfach nicht.

Wie ich in diese Falle getappt bin

Mit Persönlichkeitsentwicklung hat das alles angefangen.

Persönlichkeitsentwicklung zeigt dir unglaublich viele Chancen auf, wie du ein besserer Mensch, erfolgreich und glücklich werden kannst.

Und noch viele andere tolle Dinge.

Gleichzeitig zeigt sie dir aber auch, wo du Potenzial hast (lieb formuliert für „was alles bei dir nicht stimmt“)

Und zwar passiert das nicht mit dem Holzhammer, sondern subtil. Jeder Schritt, mit dem du dich weiter entwickelst, legt gleichzeitig weiteres unentdecktes, optimierbares Land deiner Persönlichkeit frei.

Der Selbstoptimierungswahn beginnt.

Denn dir wird klar:

Da ist nach oben noch eine Menge Spielraum.

So sehr mich das jahrelang motiviert hat, so sehr hat es mich auch jahrelang unbewusst klein gehalten.

Und wenn ich mit Menschen sprechen, Lesermails beantworte oder Feedbacks zu „Self Made Happiness“ bekomme, weiß ich:

Ich stehe mit diesem Gefühl nicht alleine da.

Das Hamsterrad gegen das Hamsterrad

Für mich begann sich das Hamsterrad zu drehen. Ein Hamsterrad der Persönlichkeitsentwicklung, das mich eigentlich aus dem Job-Hamsterrad rausholen sollte.

Und es war unsichtbar.

Wie ein Virus haben sich die Gedanken

  • Du musst besser werden.
  • Du musst dein bestes Selbst werden.
  • Du musst dein Potenzial voll ausschöpfen.
  • Du musst dein Higher Self finden.
  • Du musst groß träumen.
  • Du musst über dich hinaus wachsen.

in meine Birne gebrannt.

Und ich war davon überzeugt, dass ich das alles schaffen kann.

Denn „Ich kann ja alles schaffen“.

Und wenn Zweifel aufkommen, dann wird dir natürlich sofort klar:

„Du hast noch nicht genug an deinem Mindset gearbeitet.“

Ein hamsterradiger Teufelskreis entwickelt sich.

Und da man sich in einer Blase befindet (Social Media und das super-tolle Netzwerk an Menschen, die genauso ticken) verschwendet man keinen Gedanken, dass das vielleicht etwas verkehrt sein könnte.

Es ist leicht „Du kannst alles schaffen“ zu rufen. Es ist schwer zu sagen: „Du bist und hast genug“.

Es wird dir und mir heute unglaublich schwer gemacht, zufrieden zu sein. Ich spreche jetzt nichtmal von „glücklich“, sondern mit Absicht von „zufrieden sein“.

„Glück“ suchen pro Monat über 33.000 Menschen auf Google
„Zufriedenheit“ nur rund 5.500.

Was sagt das über unser Denken aus?

Wir geben uns nicht mit Kleinkram ab

Wer will den schon nur zufrieden sein, wenn man doch auch glücklich sein kann?

Es passt ja alles gut zusammen.

  • Bungeejumpen ist besser als Wandern.
  • Vollgas ist besser als Zurücklehnen
  • Ibiza ist besser als Schwarzwald
  • Und Glück ist nunmal viel besser als nur Zufriedenheit.

Und hier liegen wir falsch.
Glück ist ein Strohfeuer.
Zufriedenheit der immer lodernde Kamin.

Mir ist es sehr lange, sehr schwer gefallen eines zu verstehen:

Ich kann nicht alles erreichen.

Oder besser: Ich will gar nicht alles erreichen.

Oder noch eine Stufe höher: Ich will gar nicht all das erreichen, was ich erreichen könnte.

Mann, ist das unsexy. Mit so einem Spruch wirds nix mit hunderten Facebook-Likes, mit vielen begeisterten „Kommt gerade zur rechten Zeit“-Kommentaren. Die Delle ins Universum haue ich damit nicht.

Stimmt.

Bin dafür aber zufrieden.

du kannst alles schaffen2

8 Gründe, warum die „Du kannst alles schaffen“-Parolen dir ein fettes Hamsterrad bauen

Du bist niemals fertig

In Anbetracht dessen, dass du ja „alles erreichen kannst“ willst du das irgendwann mal auch. Denn Mr X und Miss Y habens ja auch geschafft. Los geht’s, Ärmel hoch, ins Tun kommen.

Das geht weiter ohne Ende, bis du mal der motivierteste Grabstein am Friedhof bist.

Du überschätzt dich und entäuscht dich

Wenn ich von allen Seite „Du bist super – Du kannst das“ höre, dann glaube ich’s bald. Das ist eine Zeit gut. Manchmal ist es aber einfach nur eine Scheiß-Strategie. Denn es gibt Menschen, die können bestimmte Dinge einfach nicht. Sie sind nicht dazu geschaffen, auch wenn es einem das „Tschakka“ gebetsmühlenartig einbläuen möchte. Aus eine Schnecke machst du halt einfach keinen Gepard.

Irgendewann wird das jedem klar. Und dann wartet der motivatorische Abgrund.

Du vergleichst dich andauernd

Du und ich wissen es: Der Vergleich mit anderen Menschen ist die Hölle. Dieses Wissen hält uns aber nicht davon ab, es zu tun. Role-Models und Vorbilder sind super. Aber irgendwann entwickelt sich das giftigste Gefühl, das wir Menschen im Stande sind zu haben: Neid.

Viele werden jetzt sagen: Ich vergleiche mich nicht. Ich kenne keine Konkurrenz und schon gar keinen Neid. Ich schau nur auf mich und kümmere mich gar nicht darum, was die anderen tun.

Darauf sage ich: Du lügst!

Du strebst nach Dingen, die du eigentlich gar nicht willst

Du betritts einen Bahnsteig. Der Zug rollt bereits ein wenig los. Du siehst, wie ganz viele Menschen beginnen dem Zug nachzulaufen und darauf aufzuspringen. Der Mensch ist eben einfach ein Herdentier. Du denkst nicht lange nach und dir ist klar: „Wenn so viele Menschen auf diesen Zug aufspringen wollen, will ich das auch“.

Und plötzlich, so schnell kannst du gar nicht schauen, fährst du mit Volldampf in eine Richtung, die du gar nicht willst.

Mit den Dingen, nach denen wir im Leben streben, ist es genauso.

Du vergisst, wer du wirklich bist

Die Folgeerscheinung kommt nahezu automatisch. Deine Werte verschieben sich, du setzt Dinge auf deine Lebensagenda, die da gar nicht hingehören. Und zwar nur, weil du denkst: Das gehört dazu.

Und „mir-nix-dir-nix“ hast du ein Wertegefüge, das nicht deines ist. Und nur wenn du Glück hast, wachst du eines Tages auf und hast erkannt, dass du das Leben eines Fremden lebst

Du glaubst, dass Erfolg dich glücklich macht

Tut er nicht. Darüber gibt’s bald einen ganz eigenen Blogartikel.

Du kannst nicht zu Ruhe kommen

Also mal ehrlich: Zurücklehnen? Nur einen Halbmarathon laufen? Unter 100.000 im Jahr verdienen? Das kannst du doch sicher besser. Solchen Bullshit trichtert man dir nicht nur von allen Seiten ein.

Muss ja auch gar nicht sein, weil deine unzufriedene Birne das schon ganz von selbst erledigt.

„Schneller, höher, weiter, mehr“ wird deine dogmatische Religion

Dazu brauche ich nicht mehr zu schreiben. Du weißt am besten, was damit gemeint ist.

Die gute Nachricht und der Silberstreif am Horizont

Bei all dem Optimierungs- und Erfolgswahn der in unsere Zeit momentan herrscht, gibt es sie noch:

Die Pausetaste.
Jeder Mensch hat sie. Auch du. Du hast nur momentan keinerlei Plan, wo du drücken musst.

Es gibt aber noch etwas Besseres. Den Ausschaltknopf.

Beide Knöpfen heißen nicht, dass du nicht mehr erfolgreich sein darfst, nicht mehr reich werden darfst, nicht mehr über dich hinauswachsen darfst.

Beide Knöpfe helfen dir aber dabei, dahinter zu kommen, was du von dem ganzen „Du kannst alles schaffen“-Bullshit wirklich willst.

  • Für viele Jahre habe ich beide Tasten gesucht.
  • Für viele Jahre habe ich gedacht, dass das Verlassen des Job-Hamsterrades die Lösung ist.
  • Für viele Jahre habe ich die vielen anderen, unsichtbaren Hamsterräder in meinem Leben nicht gesehen.

Der einfachste Weg diese Hamsterräder zu erkennen ist, deine Pause-Taste und den Ausschaltknopf zu kennen.

Diese zu finden ist gar nicht so schwer. Du brauchst dafür nämlich nicht der Beste sein. Sondern einfach du.

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