Lebensentscheidung – Spannend ist, dass es nur ein paar Worte braucht und man weiß, worum es geht. Die heutige Headline wird in vielen von uns sofort eine Assoziation bewirken. Nämlich mit der Kindershow „1, 2 oder 3“ sind viele von uns aufgewachsen.
Für mich als Kind und späterer Jungendlicher sind mehrere Dinge hängen geblieben:
- Du musst dich entscheiden
- Du hast nicht viel Zeit, dich zu entscheiden
- Es gibt ein „richtig“ und ein „falsch“
- Wenn du dich „falsch“ entscheidest, dann gehst du leer aus
Und diese 4 Elemente schwangen bei mir seit dem bei jeder Entscheidung mit. Auch als es um Studium und Beruf ging. Der Druck ist groß, weil du eingeimpft bekommst, dass es eine endgültige Entscheidung gibt.
Viele von uns verhalten sich dann auch so:
Für dieses Studium habe ich mich entschieden, das mache ich jetzt fertig!
Für diesen Berufsweg habe ich mich entschieden, das kann man nicht einfach hinwerfen.
Was dazu führt, dass man sehr oft an Entscheidungen festhalten, die mit allem etwas zu tun haben, aber nicht mit dem was man will.
Nämlich aus der falschen Überzeugung heraus: „Man muss zu seinen Entscheidungen stehen.“
Meistens nicht für dich. Sondern eher nach dem Motto:
- Was denken die anderen?
- Wie erkläre ich das meinem Partner?
- Meine Eltern verstehen das nie!
- Meine Freunde werden mich belächeln.
Meinung ändern, Entscheidungen revidieren & Co bedeutet in unserer heutigen Denke eines:
Fehler. Niederlage. Misserfolg. Falsch Abgebogen.
Und daher bleiben viele von uns dort, wo sie sind.
Und das meine ich jetzt nicht nur im Bezug auf das berufliche Hamsterrad. Wobei es dafür einen Plan gibt:
Aber wenn ich an 1,2 oder 3 denke, kommt mir noch etwas in den Sinn. Nämlich, dass es 3 Gruppen an Menschen gibt, wenn es um die Einstellung zu Job, Beruf, Berufung & Co geht. Und zwischen diesen 3 Gruppen kannst du dich auch entscheiden.
Schau dir die 3 Gruppen an und erkenne für dich. zu welcher du gehörst (Dein innerer Dialog wird diese Entscheidung ohnehin blitzschnell treffen.)
Gruppe 1: Ich kann es nicht erwarten
Das sind jene, die morgens aufstehen und lächeln. Die sich sofort und buchstäbliche die Ärmel hochkrempeln und mir ihrem „Tagewerk“ hochmotiviert beginnen. Sie wissen, was ihr Ding ist (oder haben zumindest den Weg dorthin eingeschlagen). Sie empfinden das, was sie tun, nicht als Arbeit, sind begeistert, machen ihren „Job“ gut und gehen die Extra-Meile. Sie „arbeiten“ durchaus viel, denn „tun was Spaß macht“ heißt nicht „in die Luft gucken“ oder „am Pool liegen“.
Gruppe 2: Es ist ganz gut wie es ist. Nicht perfekt, aber so ist es nunmal.
Diese Menschen haben einen brauchbaren Job, verdienen gutes Geld und sind umgeben von Kollegen, die ähnlich ticken. Es herrscht die „Ich kann mir auch vorstellen, mal etwas gang anderes zu tun“-Denke. Aber es bleibt beim Denken. Manche Tage im Job sind toll, manche echt scheiße. Der Großteil aber durchschnittlich. Man beschwert sich, nur um es im nächsten Satz wieder zu revidieren, das man den Job „eigentlich eh ganz gerne“ macht. Alles durchschnittlich eben.
Gruppe 3: Ich halte es einfach nicht mehr aus.
Hier finden sich jene Menschen, die ihren Job hassen. Gründe sind mannigfaltig: Sie haben sich (oder wurden) falsch entschieden und bleiben dabei, das Arbeitsklima ist furchtbar, es macht keinen Sinn, was sie tun, es ist einfach zu viel zu tun, es gibt keine Perspektiven für die Zukunft, das was sie tun nervt oder ist langweile etc. Die Liste ist leider lang. Ich weiß das, weil mich viele Mail diesbezüglich erreichen. Diese Gruppe will einfach raus. Und zwar egal wohin. Nur weg.

Lebensentscheidung – Die erste Frage
Was glaubst du? Welche der drei Gruppen ist am aller weitesten davon entfernt, jemals erfüllt zu sein, mit dem was sie tun? Jemals sagen zu können:
Ich lebe meine Berufung.
Oder ein wenig schwächer:
Ich liebe was ich tue. Ich habe wirklich Spaß daran.
Welche der 3 Gruppen ist ganz weit weg davon?
Es ist Gruppe 2. Die Menschen, die in der Durchschnittlichkeit gefangen sind. Jene Menschen, die (vermeintlich) am meisten zu verlieren und am wenigsten zu gewinnen haben. Es sind jene die „realistisch“ sind. Jene, deren „normaler“ Alltag ihnen keine Zeit gibt. Am traurigsten finde ich jene, die aus Angst vor den Folgen, die Durchschnittlichkeit akzeptiert haben. In Gruppe 2 sind die meisten Menschen. Und: Gruppe 2 ist auch gleichzeitig die stillste. Man liest, denkt, nickt und macht weiter wie bisher.
Und das macht mich traurig und motiviert mich umso mehr, das zu verändern.
Lebensentscheidung – Die zweite Frage
Hand aufs Herz: In welcher Gruppe bist du gerade?
Ich selbst war lange Zeit in Gruppe zwei.
In Albert Hammonds Song „Free electric band“ gibt es eine Stelle, die gut passt:
My future in the system, was talked about and planned
Das traf bei mir zu 100% zu. Nur war ich es selbst. Ich hatte die Durchschnittlichkeit akzeptiert. Und zwar zutiefst. Ich hatte nie etwas in Frage gestellt, nie dagegen angekämpft.
Aber irgendwann, aus heiterem Himmel, gab es einen Shift. Und zwar wurde ich von Gruppe 2 in Gruppe 3 katapultiert. Ab diesen Zeitpunkt wusste ich:
So mache ich nicht weiter.
Genau diese Aufgabe will ich für dich übernehmen. Erreichen können das nur wir alle gemeinsam.
Beginne erstmal damit, dir klarzumachen, in welcher Gruppe du momentan bist. Das zu erkennen, macht es dir (und auch mir) leichter, die Gegenmaßnahmen zu finden.